Wednesday, May 31, 2023

Schleiflexikon

abrasivEnglisch für abreibend, abschleifend, Schleifmittel
AbrichtenUnter Abrichten versteht man das Formen und Schärfen einer Schleifscheibe. Je nach Schleifverfahren und Materialpaarung Schleifscheibe-Werkstücks müssen Schleifscheiben in unterschiedlichen Intervallen abgerichtet werden. Auch profilierte Scheiben müssen an jede neue Werkstückgeometrie durch Abrichten angepasst werden Durch das Abrichten wird eine Schleifscheibe für den Schleifprozess vorbereitet und/oder in einen vorgeschriebenen geometrischen Zustand (Geradheit, Profilform) gebracht.
AbrichtzyklusIntervall in Anzahl X nachdem die Schleifscheibe abgerichtet werden muss.
Borazonkubisches kristallines Bornitrid, in der Härte dem Diamanten unterlegen. Zum Schleifen von Hartmetall ungeeignet, aber härter als Silizium-Carbid
Bornitridist nur in der kubischen Kristallform als Schleifmittel geeignet und muss daher mittels Hochdrucksynthese aus hexagonal kristallinen Bornitrid hergestellt werden. Das kubisch kristalline Bornitrid kann sowohl als monokristallines wie auch als polykristallines Schleifkorn Verwendung finden, wobei zweites eine höhere Zähigkeit aufweist. Als Bindung kommen Sinterbronze, Kunstharz und Keramik in Frage. Die keramische Bindung erfreut sich einer immer breiteren Beliebtheit, da sie Poren für den Transport des Kühlmittels und der Späne bereitstellt. Die Schleifkörper werden auf einen stählernen oder keramischen Grundkörper geklebt oder gelötet um die Kosten für das extrem teure Bornitrid zu minimieren. Die thermische Beständigkeit beruht auf der Bildung einer Schicht aus Boroxid, die jedoch mit Wasser in Lösung geht. Die Kühlmittel sollten also mineralisch oder wasserarm sein. Bis ungefähr 1300 °C ist der nach Diamant härteste bekannte Stoff Bornitrid warmbeständig. Ab ungefähr 730 °C übersteigt seine Härte sogar die von Diamant. Bornitrid eignet sich somit zum Präzisionsschleifen von Diamant bei hohen Temperaturen und dem Schleifen zähharten Stählen wie HSS-Stahl, Warm- und Kaltarbeitsstahl, es ist ungeeignet für weiche Stähle, Hartmetalle, Nichteisenmetalle, Beschichtungen aus Chrom und Nickel sowie Nichtmetalle.
CenterlessEnglisch für Spitzenlos-Schleifen
Diamanttemperaturbeständig bis ca. 720°C - höhere Temperaturen schaden dem aus Kohlenstoff aufgebauten kristallinen Gefüge
Edelkorund-rosaEdelkorund-rosa weist geringe Fremdstoffanteile auf, die ihm eine etwas höhrere Kornzähigkeit verleihen und den Einsatz für das Form- und Profilschleifen aufgrund der höheren Kantenfestigkeit ermöglichen. Ansonsten entspricht er dem Edelkorund.
Edelkorund-weißEdelkorund-weiß besteht zu über 99,9 % aus Al2O3. Wegen seiner hohen Härte und Warmbeständigkeit bis 2000 °C eignet sich Edelkorund für zähharte Stähle über 60HRC (Werkzeugstahl), zum Schleifen und Polieren von Glas, alle Stähle die einen kühlen Schliff benötigen.
EinkorndiamantIndustriediamant zum Abrichten von Schleifscheiben. Einkorndiamanten werden beim Abrichten an der Schleifscheibe entlanggeführt und brechen dadurch die oberste Körnerschicht aus der Schleifscheibe heraus. Der Diamant wird dabei recht kurz gespannt und um 3° bis 10° zur Zustell- und Vorschubrichtung geneigt. Der Zustellbetrag beträgt in der Regel zwischen 0,01 bis 0,04 mm. Wenn die Diamantspitze mit der Zeit abflacht wird der Einkorndiamant im Diamanthalter um 90° gedreht, um die Standzeit des Diamanten zu verlängern. Der Abrichtvorgang erfolgt in der Regel in bestimmten Intervallen während sich die Schleifscheibe nicht in Eingriff befindet. Jedoch sind auch neuere Verfahren am Markt etabliert, bei denen die Schleifscheibe während des Schleifprozesses in bestimmten Intervallen  oder auch kontinuierlich abgerichtet wird.
GleitschleifenDas Gleitschleifen ist ein trennendes Verfahren zur Oberflächenbearbeitung von vorrangig metallischen Werkstücken. Die zu bearbeitenden Werkstücke werden zusammen mit Schleifkörpern  und meist einem Zusatzmittel in wässriger Lösung (Compound) als Schüttgut in einen Behälter gegeben. Durch eine oszilierende oder rotierende Bewegung des Arbeitsbehälters entsteht eine Relativbewegung zwischen Werkstück und Schleifkörper, die einen Materialabtrag am Werkstück, insbesondere an dessen Kanten, hervorruft.Das Gleitschleifen ist in der DIN 8589 festgehalten und wird dort Gleitspanen genannt, da nicht immer ein Schleifprozess, sondern verfahrensabhängig auch ein Läppen oder Polieren stattfindet. Nach dem Unternehmen Walther Trowal ("Trommel-Walther"), welches das Gleitschleifen zuerst in einer Trommel industriell nutzte, ist das Gleitschleifen auch unter dem Begriff Trowalisieren® bekannt
GrindingEnglisch für Schleifen
HalbedelkorundHalbedelkorund ist eine Mischung aus Normalkorund und weißen Edelkorund, mit dem Stähle hoher Härte und Festigkeit geschliffen werden, die nicht wärmeempfindlich sind.
HonenDas Honen ist ein zerspanendes Feinbearbeitungsverfahren für fast alle Werkstoffe und stellt in der Produktion den letzten Fertigungsprozess dar. Ziel ist die Verbesserung der Maß- und Formgenauigkeit, vorwiegend jedoch sollen die tribologischen Eigenschaften positiv beeinflusst werden. Die bekanntesten Anwendungsfälle sind die Kolbenlaufflächen an Zylindern von Verbrennungsmotoren und Hydraulik-Bauelementen
InnenrundschleifenInnenrundschleifmaschinen sind zum Schleifen von Bohrungen oder Flächen am Innendurchmesser zylindrischer Teile und haben oft unterschiedliche einschwenkbare Schleifspindeln.
KorundKorund ist das am häufigsten eingesetzte Schleifmittel. Seine wichtigen Eigenschaften, Härte und Zähigkeit, hängen von seiner Reinheit ab, die bereits an der Farbe erkennbar ist. Während Härte, und somit auch die Sprödigkeit mit dem Reinheitsgrad steigen, steigt die Zähigkeit durch Zusatz von Metalloxiden sowie die Abkühlgeschwindigkeit bei der Herstellung des Schleifmittels. Je nach Zusammensetzung der Eigenschaften wird Edelkorund in folgende Arten unterteilt:
Kreuzschleifensiehe Honen
KühlschmiermittelKühlschmiermittel oder Kühlschmierstoffe (Abkürzung: KSS) dienen beim Schleifen der Wärmeabfuhr und Verminderung der Reibung zwischen Werkzeug und Werkstück durch Schmierung. Zusätzlich dienen sie bei Schleifen zur Entfernung des Schleifschlammes aus dem Arbeitsumfeld. Nebeneffekt der Kühlschmiermittel ist der Korrosionschutz des Werkstücks.
LäppenLäppen ist ein maschinelles, gegebenenfalls auch von Hand ausgeübtes, zeitbestimmtes Fertigungsverfahren zur Glättung von Oberflächen bei Einhaltung enger Toleranzen
ManagementManagement ist, wenn 10 Leute fur das bezahlt werden, was 5 billiger tun könnten wenn sie nur zu dritt sind und davon 2 krank sind.
MaßeinheitenDie gebräuchlichsten Maßeinheiten sind: Kilometer; Meter; Zentimeter; Millimeter; Mikrometer; Nanometer; Picometer
MikrometerEin Mikrometer (veraltet auch Mikron, oder My nach dem griechischen Buchstaben µ, Einheitenzeichen: µm) entspricht dem Millionstel eines Meter: 1 µm = 10−6 m = 0,000 001 m. Oder 1 µm = 0,001mm  also ein Tausendstel Millimeter.
NanometerEin Nanometer ist ein Milionstel Millimeter also: 0,000001mm
NormalkorundNormalkorund ist braun und weist über 94 % Al2O3 auf. Sein Einsatzgebiet sind vorwiegend unlegierte und niedriglegierte Stähle sowie Stahlguss und Grauguss. Seine Zähigkeit erlaubt auch hohe Anpresskräfte an das Werkstück.
Photothermische Schleifbrand- erkennungBei der Beurteilung von Werkstücken kommt es neben der Geometrie zunehmend auf die Beschaffenheit der oberflächennahen Randzonen an. Neben Werkstoffkenngrößen und Werkstückgeometrie sind es die physikalischen Eigenschaften der Randzone, welche Funktion, Lebensdauer und Zuverlässigkeit eines Bauteils festlegen. Moderne Fertigungstechnologien verlangen hierzu zerstörungsfrei, berührungslos und rückwirkungsfrei arbeitende Prüftechniken, welche Randzonen charakterisieren, deren prozessbedingte Veränderungen diagnostizieren und somit einen vollautomatisierten Produktionsablauf mit entsprechender Qualitätsprüfung sicherstellen
PlanschleifenTrennendes Verfahren an planseiten von Werkstücken die in der Regel durch einen Magneten gehalten werden. Man unterscheidet in der Regel zwischen Rundtisch und Lineartischmaschinen.
RubinkorundRubinkorund besitzt weiter Beimengungen lösbarer Metalloxide, insbesondere Cr2O3. Höchste Zähigkeit erlauben das Schleifen hochlegierter Stähle.
RundschleifenUnter Rundschleifen versteht man das Schleifen von Zylindern und Flächen am Außendurchmesser zylindrischer Teile oder im Innendurchmesser von Werkstücken
SchleifbrandSchleifbrand ist eine thermische Überbelastung der Werkstückoberfläche, wobei es zu Gefügeumwandlungen in der Randzone und somit zu einer lokalen Veränderung der Materialeigenschaften kommt. Fast alle Verfahren zur erkennen des Schleifbrandes führen zur Zerstöhrung des Werkstückes außer der Photothermischen Schleifbranderkennung
schleifenein trennendes Fertigungsverfahren zum Formen, Schärfen oder Glätten von Werkstücken
SchleifmittelartenZum Schleifen werden folgende Arten verwendet:Korund; Siliciumcarbid; Borazon; Diamand
SchleifscheibeEine Schleifscheibe ist eine aus gekörnten Schleif- und Bindemitteln hergestellter rotationssymmetrischer Körper, der in eine Schleifmaschine eingespannt wird und bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten (bis zu 300 m/s!) Metall, Holz, Glas und anderes Material durch feine Spanabhebung bearbeitet
SchnittgeschwindigkeitSchnittgeschwindigkeit berechnet sich aus Umfangsgeschwindigkeit der Schleifscheibe und Drehzahl des Werkstückes
SiliciumcarbidSiliciumcarbid ist wärmebeständig bis ca. 1370 °C und zeichnet sich durch seine harten, scharfkantigen Kristalle aus. Ein Schleifkorn besteht meist aus nur einem oder wenigen Kristallen. Es ist härter und spröder als Korund. Das Anwendungsgebiet umfasst Nichteisenmetalle, rostfreie Stähle, keramische und mineralische Werkstoffe, kohlenstoffreiche Stähle und das Abrichten. Siliciumcarbid neigt unter hohen Temperaturen zur Abgabe von Kohlenstoffatomen an aufnahmefähige Stoffe wie Eisen. Daneben gibt es noch das hochwertigere grüne Siliciumcarbid für die Bearbeitung von Glas, Porzellan, Marmor, Edelstein, Kunststein und für die Feinbearbeitung von Leicht- und Buntmetallen sowie Leder.
Trowalisierensiehe Gleitschleifen
Umfangs- geschwindigkeitGeschwindigkeit der Schleifscheibe, wird bei Schleifscheiben mit maximal angegeben. Beispiel: V=50m/s Wichtig bei Montage von Schleifscheiben, Umfangsgeschwindigkeit de Maschine darf nicht höher sein als die der Schleifscheibe
ZinkonkorundZirkonkorund weist Beimischungen von 10-40 % Zirkonoxid auf. Das Zirkonkorund wird mit Normalkorund gemischt zu Schleifscheiben für das Hochdruckschleifen verarbeitet. Damit sind höchste Zeitspanvolumina möglich.